Inhalte des Ju-Jutsu

Das Ju-Jutsu beinhaltet mehr, als der Name allein zu erkennen gibt.
"Ju" bedeutet nachgeben oder ausweichen,
"Jutsu" Kunst oder Kunstgriff.
Ju-Jutsu ist also wörtlich die Kunst, durch nachgeben bzw. ausweichen mit der Kraft des Angreifers zu siegen. Falls erforderlich, kann ein Angriff jedoch auch in direkter Form mit harten Techniken beantwortet werden. Dieses "ökonomische Prinzip", nämlich "mit geringstem Aufwand eine größtmöglichen Nutzen zu erzielen", gilt als der übergeordnete Begriff, unter dem sich die Bewegungsprinzipien der Budo-Disziplinen sammeln.

Die Techniken des Ju-Jutsu wurden ursprünglich aus den bekannten Budo-Disziplinen Judo, Karate und Aikido ausgewählt. Sie können in harter oder weicher Form nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit angewendet werden.

Mittlerweile sind viele Techniken aus anderen Sportarten wie Kickboxen, Thaiboxen oder Wing Tsung in das Ju-Jutsu eingeflossen. Das Prüfungsprogramm wurde mehrfach angepaßt um moderne Techniken zu berücksichtigen und das Programm freier zu gestalten. Heute wird oft nicht mehr eine bestimmte Technik im Programm gefordert, sondern eher ein Prinzip.
Zum Beispiel ein Armstreckhebel in der Bodenlage statt einem Seitstreckhebel. Somit kann jeder Sportler für die Prüfung Techniken wählen, die ihm persönlich aufgrund seiner jeweiligen körperlichen Voraussetzungen und Neigungen liegen. Das Üben persönlich völlig ungeeigneter Techniken, nur weil sie im Programm stehen, wird so minimiert.

Die Techniken selbst stammen aus allen Bereichen:
- Atemis mit Händen, Ellenbogen, Füßen, Knien usw.
- Würfe und Take Downs
- Hebel- und Würgetechniken
- Bodentechniken
- Kontrolltechniken
- Aktive und passive Abwehrtechniken

Ursprünglich war das Ju-Jutsu ebenso wie Karate eine Untergruppe im Deutschen Judo Bund. Seit Anfang der 90er Jahre ist Ju-Jutsu in einem eigenen Verband, dem Deutscher Ju-Jutsu Verband e.V. (DJJV e.V.), organisiert. Selbverständlich ist der DJJV e.V. Mitglied im Deutschen Sportbund.