(Sebastian Zwetzschke) Bei den diesjährigen deutschen Meisterschaften in Bernau wollten die Apelerner Marcel Madretzki und Patrik Haas nach Tim Domine (gewann Gold vor drei Wochen bei den Deutschen Schülermeisterschaften) die nächste Medaille auf Bundesebene erkämpfen. Die beste Chance dazu hatte Marcel, der nach dem Gewinn der Bronze-Medaille im letzten Jahr auch dieses Jahr einen Platz unter den Top 5 anpeilte. Gleich zu Beginn traf er auf einen von den Norddeutschen Meisterschaften bekannten Gegner aus Hamburg. Dieser hatte auch dieses Mal kein Rezept gegen unseren Apelerner. In Runde zwei ging es gegen einen international erfahrenen Bundeskaderathleten und späteren deutschen Meister. Marcel zeigte sowohl konditionelle Stärken und eine super Comeback-Qualität. Zunächst zurückliegend erkämpfte er sich 20 Sekunden vor Schluss eine 3 Punktführung. Ein einfaches Missverständnis sowie Fehlblick auf die Punktetafel veranlasste ihn trotz der Führung auf Angriff zu stellen, da er dachte zurückzuliegen. Sein Gegner konterte ihn aus und gewann am Ende mit einem Punkt Vorsprung. Marcel nach dem Turnier: „Darüber ärgere ich mich am meisten und nicht, dass ich am Ende nicht die Medaille gewonnen habe. Da zeige ich gegen einen Weltklasse-Gegner eine Weltklasse-Leistung und bringe den Sieg nicht ins Ziel.“ Trotz der ärgerlichen Niederlage war die Medaille immer noch möglich und somit ging er hoch konzentriert und motiviert in die Trostrunde. Hier gelang ihm zunächst ein Sieg, bevor es im kleinen Finale gegen seinen Landeskaderfreund aus Oldenburg ging. Früh geriet Marcel hier durch einen Haltegriff in Rückstand. Zwar gelang es ihm, diesen durch Punkte im Schlagen und treten auszugleichen, doch dann konnte er sich aus einem Ausheber-Wurf nicht retten. Somit brauchte sein Gegner nur noch einen Punkt durch einen sauberen Schlag oder Tritt. Da der Kampf nach jeder Unterbrechung immer in diesem Part beginnt, ist es taktisch sehr schwer, dieses zu verhindern. So auch für Marcel, wodurch zwar Platz 3 verloren ging, doch das Ziel Platz 5 erreicht wurde.
Auch Patrik Haas erwischte in Runde zwei nach einem Freilos in Runde eins einen Bundeskaderathleten. Hier hatte er gegen den späteren Meister keine Chance, auch weil er seinen Gegner nicht unter Druck setzen konnte. Dies gelang ihm in seinem Trostrundenkampf gegen einen kräftigen Kämpfer aus Sachsen-Anhalt deutlich besser. Jedoch konnte er einem schwungvollen tiefen Schulterwurf seines Gegners nicht ausweichen. Aus dem darauffolgenden Haltegriff konnte sich Patrik, der sich erst Anfang dieses Jahres dem Ju-Jutsu Team aus Apelern anschloss, nicht mehr befreien.
Coach Sebastian Zwetzschke zum Abschluss der Meisterschaftssaison: „Wir haben dieses Jahr viel erlebt. Zwei tapfere Mädels in der U10, die ihre ersten Wettkampferfahrungen machten - Tamina erkämpfte sich sogar den Titel auf den Landesmeisterschaften. Ein junges DUO-Team, welches sich rasant entwickelt hat und sich durch spektakuläre Techniken bis zu den deutschen Meisterschaften vorkämpfte. Einen erfahrenen Neu-Apelerner, der das Team enorm bereichert. Marcel, der sowohl einen Sahnetag auf den Norddeutschen Meisterschaften hatte als auch einen Weltklassekampf an diesem Wochenende zeigte. Ein sensationeller Titelgewinn durch Tim, der Zeugnis dafür ist, was mit Fleiß und Beharrlichkeit erreicht werden kann. Nicht zu vergessen das gesamte Ju-Jutsu-Team: Trainer, Trainingskameraden, Eltern sowie der Vorstand vom TuS Apelern, ohne die der Erfolg einzelner nicht möglich gewesen wäre!“